Die Hexe von PortobelloPaulo Coelho
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Die Prophetin Athena ist eine moderne Hexe. Das kann man so sagen, obwohl sie gar nicht persönlich auftritt, sondern zu Beginn des Romans Die Hexe von Portobello eigentlich schon verschwunden ist. Denn Athena, deren eigentlicher Name Sherine Khalil ist, ist die Tochter einer Roma, die sie als Baby in einem rumänischen Waisenhaus abgegeben hat -- und die von Hermannstadt über Beirut nach England gekommen ist. Sie besitzt magische Fähigkeiten, die sich ihr erst allmählich offenbaren. Modern ist sie, weil sie keineswegs mit einem Raben auf der Schulter in einem windschiefen Waldhäuschen sitzt und seltsame Zaubertränke zusammenbraut. Im Gegenteil: Athena, wie sich Sherine selber nennt, war eine erfolgreiche Immobilienmaklerin, die in London hellseherische Fähigkeiten entwickelt hat, um ihrer Umgebung ihre Bestimmung vorherzusagen. Und sie ist die glückliche Mutter eines kleinen Sohnes, die trotzdem eines Tages beschließt, alles hinter sich zu lassen, um einer neuen Erfüllung entgegenzuwandern -- und die damit eine neue Form der Hexenjagd auslöst, bei der "nicht mit glühenden Eisen gefoltert, sondern mit Ironie und Unterdrückung gearbeitet" wird. Retrospektiv aus der Perspektive von 13 (!) mit ihr bekannten und befreundeten Personen (darunter ihr Ehemann, ihre Mutter, ein Journalist, ihr Arbeitgeber und einige Freunde) erzählt Bestseller- und Sinnsucher-Autor Paolo Coelho (Der Alchemist) die wundersame Geschichte einer Frau, die von ihrer Umwelt als "Heilige" verehrt oder als Zauberin gefürchtet wird, und beleuchtet damit ihren schrittweisen Weg hin zur Erkenntnis. Auch, wenn Kritiker sagen, dass das, was Coelho schreibt, nur immer wieder derselbe Aufguss esoterischer Belanglosigkeiten sei, werden Fans von der Story, die ein wenig wie eine Gerichtsverhandlung aus Zeugenaussagen aufgebaut ist, einmal mehr begeistert sein. -- Isa Gerck, Literaturanzeiger.de
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