Galmei und Schalenblende aus dem Altenberger Grubenfeld bei Kelmis/La Calamine: Zur Montangeschichte im Aachener Dreiländereck (Berichte aus dem Bergbau)Nikolaus Schmitz
Gebundene Ausgabe
Zur Montangeschichte im Aachener Dreiländereck. Gebundenes Buch. Die Wiege der europäischen Messing- und Zinkindustrie, der Aachen-Lütticher Raum, ist mit dem Namen "Altenberg" auf das Engste verknüpft. Bereits vor der Entwicklung erster industrietauglicher Verfahren zur Direktverhüttung von Zinkerzen im 18. und 19. Jahrhundert lagen im mittleren Maas-Tal und im Aachen-Lütticher Raum historische Zentren der europäischen Messingindustrie. . Die Ursprünge des Galmeiabbaus am Altenberg bei Kelmis (La Calamine), der bis auf die letzten Jahrzehnte seiner Existenz als Bergwerk vorzugsweise im Tagebau betrieben wurde, liegen im Dunkeln. Die Lagerstätte stand nachweislich wenigstens seit 1344 im Abbau; der Ort selber wurde als "kelms" erstmals 1280 erwähnt. Dass der Altenberg wegen seiner überregionalen Bedeutung für die mittelalterliche Messingindustrie eine politische Rolle spielte, beweisen die ständigen Streitigkeiten zwischen der Reichsstadt Aachen und den Grafen bzw. späteren Herzögen von Limburg bis hin zu Philipp dem Guten von Burgund, inzwischen auch Herzog von Limburg und Brabant, der die Lagerstätte 1439 kurzerhand in Besitz nahm. Der Bergbau verblieb seitdem im Einflussbereich des Herzogtums Limburg, welches 1482 durch Heirat der Maria von Burgund mit Maximilian I. von Österreich in habsburgischen Besitz überging. Mit den geänderten Besitzverhältnissen war allerdings Aachens Messingproduktion nicht von der Erzzufuhr aus dem Altenberg abgeschnitten. Der Erzabbau wurde nämlich seitens des Landesherrn immer wieder an Einzelpächter oder Pachtgesellschaften übertragen, so dass Lieferverträge mit diesen die Versorgung Aachens mit hochwertigem Galmei sicherte. . 1794 übernahm das revolutionäre Frankreich die Herrschaft. Aufgrund des französischen Bergrechts und mit dem Neuzuschnitt der Altenberger Bergbau-Konzesssion auf 8 500 ha erhielt der Lütticher Chemiker Jean Jacques Daniel Dony 1805 von Napoleon I. die Abbaurechte für 50 Jahre..
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