Fotos und Informationen
aus Deutschland
Die Historische
Altstadt von Lübeck
Reiseberichte mit Bildern:
Schleswig-Holstein
Die Historische Altstadt von Lübeck, auch "Stadt der sieben Türme" genannt, wurde 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Gemeint sind die Türme der Kirchen St. Marien, St. Petri, St. Aegidien, St. Jakobi und des Lübecker Doms.
Die Altstadt liegt auf einem Werder, einer Flussinsel, in der Trave, die sich am Mühlentor in die Kanal-Trave und die Stadt-Trave teilt.
Altstadt von Lübeck, Abb.: Volker Fisch, GNU-Lizenz
Das Holstentor
Von weitem und vom Turm der Petrikirche wirkt das Holstentor eher klein und unscheinbar, da es in einer Senke steht, von nahem dagegen wuchtig. Im Inneren befindet sich seit 1950 ein historisches Museum.
Das Holstentor und die Trave vom Turm der Petrikirche gesehen
Vor dem Holstentor
Holstentor mit Petrikirche
Das Wahrzeichen Lübecks zierte einst die Rückseite des 50-Mark-Scheins. Erbaut wurde das Holstentor (Holstein-Tor), von 1464 bis 1478 unter Leitung des Ratsbaumeisters Hinrich Helmstede.
Holstentor auf dem 50-Mark-Schein
Abb.: Public Domain als amtliches Werk nach § 5 UrhG
Am eigentlichen Durchlass befand sich ursprünglich ein zweiflügeliges Tor, das nicht erhalten ist. Auch das dahinterliegende Fallgitter ist nicht original. An seiner Stelle befand sich einst ein sogenanntes Orgelwerk. Im Gegensatz zum Fallgitter konnte man bei diesem Eisenstäbe einzeln herunterlassen oder hochziehen. Darüber steht Concordia domi foris pax (Eintracht innen, draußen Friede).
Im mittleren der drei kleinen Giebeltürme steht in einer Niesche eine Madonna mit Kind. Das Original entstand um 1470, wurde jedoch im Lauf der Zeit durch Verwitterung zerstört. Die heutige Figur schuf 1992 der Bildhauer B. H. Gnekow.
Von den alten Toren der Stadtbefestigung sind nur das Holstentor und das Burgtor erhalten. Die verschwundenen Tore werden durch Modelle veranschaulicht.
Inneres Holstentor
Äußeres Holstentor
Mühlentor (Modelle)
Die Hanse
Der Reichtum der Kaufleute in der Handelsorganisation Hanse, die vom 12. bis 17. Jahrhundert für einen sicheren Handel über Nord- und Ostsee sorgte, wird deutlich in den typischen Häuserfronten der Lübecker Bürgerhäuser und öffentlichen Gebäuden mit Treppengiebeln aus Backsteinen. Am bekanntesten ist wohl das sogenannte Buddenbrook-Haus.
Es gehörte von 1842 bis 1891 der Familie Mann und
Thomas Mann benutzte es 1901 als Schauplatz für seinen Roman
"Die Buddenbrooks" ( DVDs). Vom mittelalterlichen Haus und einem spätbarocken Neubau aus dem Jahr 1758 sind nur noch Fragmente erhalten. Nach einer Zerstörung im 2. Weltkries 1942 erfolgte ein Neubau 1957.
Häuserzeilen an der Obertrave und am Mühlenteich mit dem Flair vergangener Jahrhunderte.
Nicht nur das Holstentor und die Türme des Doms sind schief. Der Untergrund Lübecks scheint an manchen Stellen nicht der festeste zu sein.
Der abenteuerliche "Balkon" an der Alten Mühle am Mühlendamm diente früher wahrscheinlich zur Wartung des Mühlrades.
An Obertrave und Mühlenteich fühlen sich neben den obligaten Entenscharen auch Möven, Schwäne und Kormorane wohl.
Das Lübecker Rathaus
Ein zweites Wahrzeichen ist das Lübecker Rathaus. Mit dem Bau wurde schon im 12. Jahrhundert begonnen und danach immer wieder Teile ergänzt. So finden wir Elemente aus der
Gotik und der
Renaissance, die teilweise scharf voneinander abgesetzt sind. Dahinter liegt der Marktplatz mit seinen Arkaden.
Eingangsbereich des Rathauses und Arkaden am Marktplatz
Gleich neben dem Rathaus befindet sich das
Kanzleigebäude
(früher "Schriverie" genannt, ich nehme an, das bezieht sich auf Schreibstube). Es besteht aus zwei Teilen, einem 1485 erbauten Teil im gotischen Stil und einer 1588 und 1614 angefügten Erweiterung in Backsteinrenaissance. Das Erdgeschoss besteht aus Arkaden mit Geschäften, im Obergeschoss befindet sich ein Café.
Eine der ältesten Sozialeinrichtungen der Welt steht am Koberg in Lübeck: Das
Heiligen-Geist-Hospital
wurde bereits 1286 auf Initiative des Ratsherrn und Kaufmanns Bertram Morneweg im Stil der sogenannten Backsteingotik gebaut. Heute ist es ein Alten- und Pflegeheim.