Bildung: Alles, was man wissen mussDietrich Schwanitz
Gebundene Ausgabe
Das Buch ist natürlich eine Frechheit. Das war nicht anders zu erwarten bei einem Autor, der bundesrepublikanische Bildungszustände mit seinem Erfolgsroman Der Campus dem Gelächter preisgegeben hat. Doch das Buch ist natürlich nicht die Frechheit, als die es daherkommt. Das ist heute auch nicht mehr zu erwarten, wo demonstrative Unbildung als ausgesprochen telegen gilt ("Hier wird Sie geholfen!"). Bildung, lautet das Credo derer, die dazugehören, kann man ja nicht lernen, man muss sie erwerben. Mühsam. Ein Leben lang: Klavier mit vier, humoristisches Gumminasium mit Griechisch und Latein, Tanzstunde, Auslandsstudium. Am Ende sagt man dann Sätze, die alle klingen wie bei Schwanitz: "Wie Sie wissen, ist der Strukturalismus nur ein verkappter Neukantianismus." Noch wichtiger ist, wie man auf so einen Partysatz zu reagieren hat, um als gebildeter Mensch zu gelten. Zum Beispiel kann man guten Gewissens "ein Geräusch verursachen wie eine Kuh, die zu muhen anhebt, aber es sich dann anders überlegt". Landläufige Bildung in Europa ist ja keineswegs allumfassend. Die Zahl der Themen und Gegenstände, über die es Bescheid zu wissen gilt, ist überschaubar. Ihnen widmet Schwanitz die erste Hälfte des Bandes: Literatur, Kunst, Musik, Philosophie, Ideologien pointiert, witzig und äußerst erhellend dahingeplaudert. Der eigentliche Kern aber ist der zweite Teil, der sich damit beschäftigt, das im ersten Teil erworbene Wissen strategisch richtig und eben "gebildet" anzuwenden. Schwanitz' Bildung ist in allen Ausgaben schnell zum Bestseller geworden. Jetzt ist der Klassiker in opulenter (Geschenk-)Ausstattung erschienen: Zusätzliche Fotos und Illustrationen helfen darin, sich Bildung noch leichter anzueignen. --Michael Winteroll und has
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