So stellte sich 1782 Johann Heinrich Tischbein d.Ä. Arminius und Thusnelda vor
und so eine Zeichnung von 1698: "Harminius Liberator Germaniae" (Harminius, der Befreier Germaniens)
Wer war Arminius (auch Armenius oder Hermann der Cherusker)
, den der römische Senator und Geschichtsschreiber
Tacitus als
Befreier Germaniens bezeichnete? Geboren wurde der
Fürst der Cherusker ca. 17 v.Chr. unter einem unbekannten germanischen Namen. Es gibt sogar Spekulationen, dass Arminius das Vorbild für den Siegfried der Nibelungensage war.
Sein Vater war der Cherusker Segimer (Segimerus), den der römische
Geschichtsschreiber Velleius Paterculus als "ersten seines Stammes"
bezeichnete, daraus wurde dann "Fürst". Da er ein Verbündeter der Römer war,
wurde Arminius zusammen mit seinem Bruder Flavus zur militärischen Ausbildung
nach Rom geschickt. Dadurch lernte er die römische Kriegskunst kennen und
führte anschließend eine cheruskische Abteilung im Auftrag Roms.
Paterculus bezeichnet Arminius als einen jungen Mann von vornehmer Abstammung,
der tapfer, schnell von Begriff und über das Maß der
Barbaren hinaus begabt sei.
Im Jahr 6 n.Chr. kehrte er ins cheruskische Stammesgebiet zurück und heiratete
Thusnelda gegen den Willen ihres Vaters
Segestes.
Angeblich ließ er sie sogar entführen.
Noch im Herbst des Jahres 9 n.Chr. hielt er sich häufig im Lager des Varus
auf, der ihn als Verbündeten betrachtete, da er seit 4 n.Chr. das
Bürgerrecht Roms besaß und den Rang eines römischen Ritters.
Beim Aufbruch des Varus ins Winterlager bei
Xanten wurde dieser noch gewarnt, dass Arminius einen Aufstand plane, nahm dies
aber nicht ernst. Die Nachricht von Unruhen veranlassten Varus, einen Umweg zu
nehmen. Dabei kam er in dieses unwegsame, ihm unbekannte Gebiet und geriet in
den Hinterhalt der Germanen. Diese vernichteten drei römische Legionen, drei
Reiterabteilungen, sechs Kohorten und Tross (zusammen etwa 20 000 Mann).
Nach der Schlacht, im Jahr 15, lieferte ihr Vater Thusnelda an den römischen
Feldherren Germanicus aus, der sie nach Rom verschleppte, wo sie Arminius' Sohn
Thumelicus gebar. Arminius versuchte daraufhin, einen Aufstand gegen Segestes.
Dieser scheiterte jedoch und Arminius wurde 19 n.Chr. im Alter von 37
Jahren von Verwandten umgebracht.
Der Kult von Hermann dem Cherusker
begann mit der Wiederentdeckung der Schriften des römischen
Geschichtsschreibers Tacitus: Die Germania 1455 und Annalen 1507, in denen
dieser die Germanen für einen Römer ungewöhnlich positiv beschreibt.
Im Laufe der Zeit wurde aus dem Feldherrn Arminius der Mythos von Hermann dem Cherusker.
Verschiedene Dichter machten aus ihm eine Kultfigur. Als erster ließ ihn Anfang
des 16. Jahrhunderts
Ulrich von Hutten
im Totenreich sprechen. In die gleiche Zeit fällt auch die Eindeutschung des
Namens Arminius in Hermann, die evtl. sogar auf Martin Luther zurückgehen soll.
Weitere Dichter, die sich mit ihm befassten sind 1743 Johann Elias Schlegel mit
dem Trauerspiel "Hermann", 1749 Justus Möser mit dem Trauerspiel "Arminius",
das ihm keinen Erfolg bescherte, 1769 Friedrich Gottlieb Klopstock mit dem
Drama "La Bataille d'Herman" und schließlich 1808
Heinrich von Kleist
und sein Drama "Hermannsschlacht".