Kornkreise

Spuren von Außerirdischen, Menschenwerk,
oder war's der Bilmesschnitter?

Das Geheimnis der Kornkreise scheint geklärt zu sein: Es waren nicht die Außerirdischen, sondern der Bilmesschnitter. Je nach Gegend heißt er auch Bilmesschneider, Bilwis oder Belewitte, in Frankreich der Diable Faucheur, in England der Mowing Devil. Anscheinend ein internationales Phänemen, nur in Amerika scheint es ihn nicht zu geben, deshalb müssen sie die Schuld auf die Aliens schieben. 😊
Kornkreise vom Bilmesschnitter
Bilmesschnitter, Bilmesschneider, Bilwis oder Belewitte
Bilmesschnitter, Bilmesschneider, Bilwis oder Belewitte (Quelle: Englische Zeitung aus dem 17. Jahrhundert, gemeinfrei)
Der Bilmesschneider ist wahrscheinlich ein Dämon, der auch die Gestalt eines Hasen oder einer Katze annehmen kann. Oft hat er Sicheln an den Füßen und schneidet damit bei Durchrennen das Getreide ab. Da er es als Dämon nicht zum Essen braucht, bleibt es nutzlos liegen und verdirbt. Warum er oft im Kreis läuft und dadurch kreisförmige Inseln im Getreide hinterlässt, ist ungeklärt. Das nachfolgende Bild einer englischen Zeitung aus dem 17. Jahrhundert zeigt eine Zeichnung des Bilwis bei seiner unheilvollen Arbeit.

Bei uns in Oberfranken hat sich der Historiker und Heimatforscher  Dr. Adrian Roßner mit den unheimlichen Sagen über den Bilmes befasst. Im Münchberger Stadtarchiv fand er ein Protokoll über einen Prozess gegen einen Bilmesschneider aus dem Jahr 1857. Der Angeklagte war vom örtlichen Polizeisoldaten angezeigt worden, dass er »des Nachts seltsame Rituale auf seinem Feld praktiziert und dabei einen schwarzen Gegenstand geschwenkt hat«. Obwohl im Nachhinein noch Zeugen auftraten, die behaupteten, ihn gesehen zu haben, wie er »mit dem Teufel höchstselbst paktiert und ihm die Buhlschaft angetragen hatte«, bleibt der Bericht ohne Urteil. Ich kann mir gut vorstellen, wie der Richter mit dem Kopf schüttelte und den Prozess auf unbestimmte Zeit vertagte (Quelle:  Bayreuther Tagblatt, 31. März 2019).

Auch der Pfarrer wird sich möglicherweise eingemischt und gegen solchen Aberglauben gewettert haben. War es doch durchaus Brauch, um die Sommersonnenwende, am Johannistag, dem 24. Juni, Johanniskraut um die Felder zu verteilen, um böse Mächte und Dämonen von den Feldfrüchten abzuhalten. Auch Zweige der Salweide wurden benutzt, die bei uns als "Palm-Zweige", die Weidenkätzchen als "Palmkätzchen oder Palmbätzla" bezeichnet wurden. Auch die Arnika, die man bei uns auch Johannisblume (Kannesblama) nannte, zeigte gute Wirkung gegen böse Geister. Gegen solche Bräuche schritten die Pfarrer meist nicht ein, obwohl sie eigentlich auch Aberglauben waren. Es schadtete ja nichts.

Anders verhielt es sich tausend Jahre früher, bei der Christianisierung unserer Gegend, als die Kirche den Leuten den Glauben an die alten heidnischen Götter austreiben musste. Da wurden diese mit teuflischen Wesen aus der Unterwelt gleichgesetzt und vor Höllenqualen und bösen Dämonen gewarnt. 1857 konnte man damit wohl nur noch Kinder erschrecken. Aber ein bisschen Schutzzauber und ein paar harmlose Rituale konnten ja nichts schaden …

Kornkreise heute

Wer ein bisschen Ahnung von Geometrie und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hat, kann mit Hilfsmitteln wie einer Rasenwalze und Schnüren und Pflöcken auch aufwändigere komplexe Kornkreis-Kunstwerke über Nacht in ein paar Stunden in ein Feld zaubern. Die Kornkreise sind letztlich Streiche, wenn auch manchmal wirklich gut gemacht, riesige Graffiti auf eine ganz besondere Art. Den Schaden hat der Bauer, deshalb sollte man das jetzt auch sein lassen. Inzwischen kennt es ja jeder und vielleicht fällt den Lausbuben ja mal was Neues ein, das weniger Schaden anrichtet.
   
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