Komponentenmodelle . DCOM, Javabeans, Enterprise Java Beans, CORBATaschenbuch
Für die Entwicklung offener und erweiterbarer Softwaresysteme sind komponentenbasierte Modelle der Stand der Dinge. Die Idee ist es, über sauber definierte Schnittstellen austauschbare Softwareeinheiten zu schaffen. Verschiedene Hersteller bzw. Konsortien bieten hierfür Plattformen an, die dem Entwickler als Basis dienen: DCOM, JavaBeans, Enterprise JavaBeans und CORBA. Volker Gruhn und Andreas Thiel stellen diese Komponentenmodelle in ihrem gleichnamigen Buch vor. Mit einem Vergleich der Stärken und Schwächen der jeweiligen Modelle wollen sie dem Leser eine Entscheidungshilfe für die Auswahl der geeigneten Plattform bieten. Hierzu stellen die beiden Autoren nach einer kurzen Einführung in die Motivation für die komponentenorientierte Softwareentwicklung und die Migration zu einer Komponentenarchitektur ihre Beispielanwendung Management Resource Planning Tool (MRPT) vor. Anhand dieser Anwendung zur Organisation von Projekten werden drei Lösungen vorgestellt: Eine DCOM-Lösung, eine Kombination aus JavaBeans und CORBA sowie eine EJB-Lösung. Die drei Lösungsansätze bestehen jeweils aus einem kurzen Überblick über die Historie der Plattformen, einem Einstieg in die Technik sowie einer Umsetzung des Beispielprojektes. Damit erhält der Leser nicht nur die Theorie, sondern auch eine praktische Umsetzung. Den Abschluss bildet ein Vergleich der drei Techniken hinsichtlich verschiedener Kriterien. Hierzu gehören unter anderem die Standardisierung, Plattformunabhängigkeit, Versionierung, Ereignismodell, Persistenz, Nebenläufigkeit, Skriptsprachen und die Verbreitung. Für denjenigen, der vor der Entscheidung für eine dieser Technologien steht, stellt Komponentenmodelle eine praktische Übersicht mit einem hilfreichen Vergleich dar. Leider fehlt eine Beispielliste kommerziell verfügbarer Komponenten oder Plattformen, da gerade die hierüber realisierbaren Integrationen von externen Systemen oftmals ein wichtiges Entscheidungskriterium darstellen. Damit kommt der Leser nicht um ein Studium weiterer Informationsquellen für seine Entscheidung herum. --Frank Müller
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