Die Dekadenz in Thomas Manns Roman "Buddenbrooks"Ilona Gaul
Taschenbuch
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,4, Philipps-Universität Marburg (Institut für Neuere Deutsche Literatur), Veranstaltung: Thomas Manns "Buddenbrooks" und die literarische Décadence des Fin de siècle, 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Manns Erstlingsroman Buddenbrooks, der 1901 erschien, beschreibt einen kontinuierlichen sowie gleichsam unausweichlichen Degenerationsprozess. Über vier Jahrzehnte hinweg (1835 - 1877) wird das Leben der Lübecker Kaufmannsfamilie Buddenbrook beschrieben. Zweifellos stellt der Roman die Chronik einer untergehenden, ehemals angesehenen und erfolgreichen Familie dar. Nicht ohne Grund hat der Autor den ursprünglichen allgemein gehaltenen Titel Abwärts in Verfall einer Familie geändert. Diese Thematik war zur Jahrhundertwende keinesfalls ungewöhnlich. Beispielsweise kannte man Zolas zwanzigbändigen Zyklus Rougon Macquart, der anhand fünf Generationen ein Bild der Zeit entwirft und eine gewisse Determiniertheit des Menschen aufzeigt. Thomas Mann war dieses Werk nicht unbekannt, auch wenn er dies 1926 noch dezidiert behauptet hat (GW XI, 380). Jedenfalls explizit erwähnt er in den Gesammelten Werken Kiellannds Generationenroman Schiffer Worse (GW XI, 123). Krankheit und Tod sind zentrale Themen, die den Roman von Anfang bis Ende durchziehen. Auch diese Aspekte stellen typische Charakteristika der Epoche dar. 1892 schreibt Max Nordau Entartung, ein Werk, das die allgemeine Verfallsstimmung, das Fehlen eines gesunden Realitätsbewusstseins und die Schwäche der Zeit darlegt. Hofmannsthal, Schnitzler, Hauptmann, Ibsen sind wohl die bekanntesten Vertreter, die Krankheit und Verfall Ende des 19. Jahrhunderts in ihren Werken thematisieren. Bourget und Nietzsche aber, von denen letzterer mit Der Fall Wagner den Begriff der Décadence in Deutschland zur Diskussion gestellt hat, haben als Theoretiker der Décadence-Bewegung entscheidenden Einfluss auf..
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