Sagen des klassischen Altertums 2; Titanen, Theseus, Ödipus und andere; 2 Audio-CDsGustav Schwab
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Herakles, der Halbgott, gilt als Inbegriff des Helden, Antigone, Polyneikes, Kreon und Eurydice spielen die zentralen Rollen in der Theben-Legende. Seit Urzeiten dienen diese Sagen als literarische Vorlagen, sie sind die Basis für das Verständnis vieler kulturgeschichtlicher Zusammenhänge. Doch was es mit ihnen wirklich auf sich hat, dass es sich um Figuren handelt, die vom Schicksal im wahrsten Sinne des Wortes gezeichnet sind, wissen heute die wenigsten. Der dritte Teil der klassischen Sagen des Altertums in der Fassung von Gustav Schwab wird von Hanns Zischler, einem auf diesem Gebiet erfahrenen Interpreten, gelesen. Es gelingt ihm, die zwei Sagen -- trotz der nicht "leichten" Diktion -- angemessen spannend vorzutragen, ohne dabei in einen Effekt haschenden Tonfall abzurutschen. Der in Nürnberg geborene Schauspieler ist bekannt durch Filme wie Die flambierte Frau, Das Mädchen Rosemarie oder Die Bubi-Scholz-Story. Das Vorlesen macht ihm, nach eigenen Aussagen, sehr viel Spaß. Herakles, dem Sohn des Zeus und der Alkmene, ist ein außergewöhnliches Leben vorbestimmt: Von seiner Mutter aus Angst vor der Eifersucht von Zeus? Gemahlin Hera, ausgesetzt, wird das Kind auf schicksalhafte Weise von eben dieser Hera unsterblich gemacht und seiner eigenen Mutter als Findelkind zurückgeben. Der Wohltäter der Menschheit, der unerschrockene Held, der Löwen, die Hydra, die Amazonen bekämpfte, der Atlas austrickste und somit doch in den Besitz der Goldenen Äpfel der Hesperiden kam, dieser Herakles war zugleich ein gewalttätiger Mann, der mehrmals im "Wahnsinn" tötete. Strafen, die ihm dafür auferlegt wurden, akzeptierte er immer. Herakles? Geschichte ist voller Intensität, voll von Abenteuern, großer Taten und Gefühle, Halbherzigkeit fehlt bei ihm. Mut, Energie und Tatkraft charakterisieren sein Leben. Unverkennbar ist in dem Stoff aber auch die Macht des Schicksals, das unbarmherzige Erfüllen von Handlungen, die von anderen Mächten, Göttern beschlossen wurden, und denen man nicht entkommen kann. Herkales? Ende durch die Hand eines Weibes passiert durch das tragische Handeln seiner Ehefrau, die unbedachtsam das Werk des Nessos ausgeführt. Fatalismus, die Kraft und Macht der Seher sind auch in der zweiten Sage die zentralen Themen. Der Sturm auf die Stadt Theben wird nach langer Belagerung durch den Zweikampf der Brüder beendet. Beide Söhne des Ödipus fallen. Polyneikes, der Flüchtling, wird auf Beschluss des Königs Kreon nicht beerdigt, sondern den Hunden und Vögeln zum Fraß überlassen. Eteokles, sein Bruder, erhält ein feierliches Begräbnis. Antigone, die Schwester, stellt die natürliche Bruderliebe über das vom König erlassene Verbot: "Den Bruder lieben ist die erste Schwesterpflicht". Für ihr Vergehen lässt Kreon, der Onkel, Antigone lebendig begraben. Das Ende des Geschlechts ist damit besiegelt: Haimon, Sohn des Kreon und Bräutigam von Antigone, tötet sich vor den Augen seines Vaters; Antigone hat sich erhängt, Eurydice, die Ehefrau Kreons tötet sich ebenfalls selbst. Gustav Schwabs Sagen des klassischen Altertums sind ein Standardwerk. Schwab (1792 bis 1850) zählte zur "Schwäbischen Dichterschule". Mit seinen Nacherzählungen der Schönsten Sagen des klassischen Altertums machte er diese von 1838 bis 1840 einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Gustav Schwab war Autor, Lektor, Herausgeber, arbeitete als Lehrer und war politisch engagiert. Er gab die Deutschen Volksbücher heraus und zusammen mit Albert von Chamisso den Deutschen Musenalmanach. . Lesung, Spieldauer: ca. 143 Minuten, 2 CD. Ausführliches Booklet mit äußerst hilfreichem Glossar. --culture.text
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