Alien - Monster des Grauens greifen an [VHS]Videokassette
Dieser Film darf bei keinem feucht-fröhlichem Video-/DVD-Abend fehlen: Aliens -- Monster des Grauens greifen an. Immerhin: Inoshiro Honda, der Erfinder von Godzilla hat diesen Film 1971 inszeniert. . Japanische Monsterfilme sind eine heimliche Obsession des Verfassers dieses Textes. Die so genannte seriöse Filmkritik mag in Filmen wie Godzilla oder Frankenstein -- Zweikampf der Giganten kaum mehr sehen als billig gemachte Monsterfilme, in denen Schauspieler, die in Plastikkostüme gekleidet sind, große Modellstädte platt walzen und somit höchstens die heimliche Zerstörungswut vieler Zuschauer befriedigen. Wer jedoch den Mut besitzt, sich einmal ganz und gar auf diese Filme einzulassen, ohne die Inszenierung oder vielleicht das eine oder andere Logikloch zu hinterfragen, entdeckt oft überraschend poetische, manchmal sogar sehr traurige Filme, die keinesfalls nur niedere Instinkte im Zuschauer befriedigen, sondern oft anrührende Geschichten erzählen. . Aliens -- Monster des Grauens greifen an gehört jedoch nicht zu dieser Kategorie! 1971, das Genre des Monsterfilmes lag zu dieser Zeit bereits in seinen letzten Zügen, sollte Inoshiro Honda, auf Geheiß des Toho-Studios, das alle großen Monsterfilme produziert hat, dem Genre offenbar neue Impulse verleihen. Wie? Indem er neue Monster auf der Leinwand präsentieren und seinem Film einen etwas düstereren Unterton verleihen sollte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Schuss ist nach hinten los gegangen. Neue Monster gibt es ohne Zweifel: Da ist der Oktopus Gezora (dessen Tentakel von gut sichtbaren Fäden bewegt werden), da gibt es den Riesenkrebs Ganime und die Schildkröte Kameba. Diese sind zu gigantischen Monstern herangereift, da sie von Alien-Sporen aus dem Weltall infiziert wurden. Just auf einer Insel, die zum Ferienparadies umgebaut werden soll, vermiesen sie den Investoren mit ihrem Auftauchen nun die Laune und machen Jagd auf Menschen. Zwischendurch singen Eingeborene einen Urwaldsong und aus unerfindlichen Gründen beginnen sich die Monster am Ende gegenseitig zu bekriegen. . Der Film wirkt, Entschuldigung, ganz so, als hätten vom Drehbuchautor bis zum Regisseur alle Mitwirkenden hinter der Kamera unter dem Einfluss von Drogen gestanden. Die Schauspieler, allesamt gestandene Monsterfilmveteranen, können einem Leid tun. Sie haben sich bemüht, doch ihre Bemühungen, dem Film schauspielerische Qualität zu verleihen, lassen dieses Werk nur noch lächerlicher wirken (kein Wunder, dass keiner von ihnen jemals wieder in einem Monsterfilm mitgewirkt hat!). . Ganz ehrlich: In diesem Film ist nichts Poetisches oder Anrührendes zu finden. Aliens -- Monster des Grauens greifen an ist einfach nur ein schlechter japanischer Monsterfilm, ohne Sinn, ohne Verstand, der nur dann Spaß macht, wenn man sich auf einem Video/DVD-Abend befindet, das eine oder andere Bierchen bereits getrunken hat und an einem Punkt angelangt ist, an dem es nur noch Spaß macht, in Krakenkostümen gekleideten erwachsenen Männern zuzuschauen, die über Eisenbahnplattenlandschaften laufen und alles kaputt treten, was Modellbauer zuvor mühevoll aufgestellt haben. Nur nachdenken darf man über diesen Film wirklich nicht! --Christian Lukas
|