Schnee in Venedig: Commissario Trons erster FallNicolas Remin
Taschenbuch
"Würden Sie mir verraten, worum es geht?".. "Um einen Anschlag auf das Leben der Kaiserin." Elisabeth, Sissi, hält sich in Venedig auf, man schreibt das Jahr 1862, eine brisante Zeit. Auf einem von Triest kommenden Luxusdampfer werden die Leichen eines hochgestellten kaiserlichen Beamten und einer jungen Frau gefunden. Der Mann erschossen, das Mädchen nackt, erwürgt, mißhandelt. Ein Verbrechen mit politischem Hintergrund?. Die meiste Zeit seines Lebens habe er mit Lesen verbracht, sagt Autor Nicolas Remin, und es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis sein erster eigener Roman auch verfilmt zu einem Hochgenuß wird. Dieses Buch ist eine einzige Verführung: abenteuerlich die historische Kulisse, beschrieben und angereichert mit vielen Details. Eine ausgesprochen spannende Geschichte aus dem Venedig vergangener Zeiten, wobei das Handlungsskelett rund und ansehnlich, in jeder Weise passend umhüllt und getragen wird von stimmungsvollen Schilderungen, atmosphärischen Darstellungen aus der verschneiten Lagunenstadt und kleinen Exkursen in die italienisch- österreichische Geschichte Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein Roman mit einer blenden Figur also. Die italienische Commissario-Szene wird mit diesem Roman um einen sympathischen Ermittler reicher. Commissario Tron, einer der letzten aus einer alt eingesessenen Venezianischen Adelsfamilie, der mit seiner Mutter in einem Pallazzo wohnt, an dem die Zeiten nicht spurlos vorbei gegangen sind, er ermittelt auch noch, als die Militärpolizei ihm den Fall entzieht. "Eine Stunde nachdem ich die Ermittlungen aufgenommen hatte, ist die Militärpolizei an Bord aufgetaucht." Unerwartete Hilfe erhält Tron von der Principessa di Montalcino, die zurückgezogen lebt, aber über nicht unwichtige Kontakte verfügt. Übrigens eine Begegnung, die dem Commissario nicht unangenehm ist.. Sie und Kaiserin Elisabeth unterstützen Tron, jeder hat dabei seine eigenen Motive. Kurze Kapitel, ein sehr lebendiger Schreibstil, eine überschaubare und gut gestrickte Handlung, weit entfernt von einem trockenen Krimi, der nur auf Spurensuche geht. Sehr sinnlich und bildhaft schreibt Remin, in wechselnden Szenenbildern, eine gelungene Mischung aus Spannung und Ausstrahlung, in der man sich einfach wohl fühlt.--Barbara Wegmann
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