Das Djado-Plateau (Niger) und die Felsbilder seiner Enneris: Schönheit und Kulturgeschichte einer fast unbekannten Bergwüste der Sahara (5)Gebundene Ausgabe
Das hier vorgelegte Buch über das Djado-Plateau in der Zentral-Sahara stellt eine sehr abgelegene, heute unbewohnte und nahezu unbekannte Region im Norden der Rep. Niger vor. "Unbe-wohnt" heißt in diesem Zusammenhang "Ohne Siedlungen, ohne Nomaden, ohne Verkehrswege". Grund hierfür ist neben der Entlegenheit die fast völlige Wasserlosigkeit (Klima hyperarid, ca. 20-50 mm/y) des etwa 200 x 300 km großen Plateaus. Die sehr wenigen existierenden Brunnen fallen immer wieder für Jahre trocken.
Neben Geographie, Geomorphologie, Geologie und Forschungsgeschichte der Region befasst sich dieser erste zusammenfassende Djado-Bericht vorrangig mit den Zeugnissen der Vor- und Frühge-schichte, vor allem mit den Felsbildern (Petroglyphen und Piktographen) der Region. Diese lassen Rückschlüsse zu auf das Klima früherer Zeiten und die damalige Existenz des Menschen (Jagd, Hal-ten domestizierter Tiere).
Die Sahara, insbesondere die Zentral-Sahara, enthält das weltweit größte und vielfältigste Vor-kommen an Felsbildern. Sie ist weitgehend erforscht - dennoch werden alljährlich Neuentdeckun-gen bekannt, die eine immer weitergehende Differenzierung der Entwicklung dieser Volksbildkunst erlauben. Nur wenige größere Regionen wurden bisher von der Forschung ausgelassen, in erster Linie wegen logistischer Schwierigkeiten; das Djado-Plateau war bisher einer dieser archäologisch "weißen Flecken". Wie unsere 15 Jahre andauernde Erforschung des Djados ergab, finden sich hier Felsbild-Zeugnisse aller bekannten Zeitabschnitte und führen darüber hinaus zurück in frühe, mög-licherweise die frühesten Phasen der Entwicklung der saharischen Felsbildkunst.
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