Pippi Langstrumpf [VHS]Astrid Lindgren
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Da ist sie wieder ganz neu, Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Ephraimstochter Langstrumpf, die von Astrid Lindgren vor über fünfzig Jahren zum Leben erweckt wurde, als sie für ihre kranke Tochter am Bett Geschichten von einem superstarken und immer fröhlichen Mädchen erfand. Feuerrote Zöpfe, Sommersprossen und zwei lange, bunte, verschiedene Strümpfe. Pippis Outfit bleibt natürlich unumstößlich, auch in diesem erfolgreichen Zeichentrickfilm von 1997. Diesmal beginnt die Geschichte mit einem fürchterlichen Unwetter auf hoher See, bei dem ihr über alles geliebter Vater, der Schiffskapitän, über Bord geht. "Mach dir keine Sorgen, Pippi, ich bin fett genug, ich gehe nicht unter." Die Mannschaft trauert, Pippi nicht. Wenn Papa sagt, er geht nicht unter, dann geht er auch nicht unter. Wieder an Land kehrt sie frohen Mutes mit ihrem Pferd kleiner Onkel und dem Äffchen Herrn Nilsson in die Villa Kunterbunt zurück. Sehr bald bringt sie die kleine schwedische Hafenstadt mit ihren Ulkereien und ungeheuerlichen Streichen in helle Aufruhe. Die Nachbarskinder Annika und Tommy dagegen sind begeistert. Kein langweiliges Golf spielen mehr, endlich macht das Leben wieder Spaß. Pippi weiß, wie man Unmengen Pfannkuchen backt, wie man mit Einbrechern umgeht und Pippi ist überhaupt das stärkste Mädchen der Welt. Nur Fräulein Prysselius kann das alles nicht mit ansehen und versucht, Pippi in ein Kinderheim zu bringen. Im letzten Moment, als Pippi fast um ihre Freiheit bangen muss, passiert dann ein Wunder. Pünktlich zum 90. Geburtstag von Astrid Lindgren, Schwedens berühmtester Frau und Autorin vieler weltweit geliebter Kinderbücher (Ronja Räubertochter, Die Brüder Löwenherz), wurde dieser Streifen fertiggestellt. Seine hochwertige und aufwendige Produktion dauerte drei Jahre. Natürlich legte Astrid Lindgren auch hier wieder mit Hand an das Drehbuch und die Dialogfassungen, so wie sie es bei allen Verfilmungen ihrer Geschichten tat. Diese Comic-Göre aus moderner Produktion ist schon etwas anderes als das superseltsame und freche Mädchen aus den legendären Spielfilmen der 60er Jahre. Dem einen oder anderen könnte es in der Zeichentrickversion mit ihren vielen laut besungenen Szenen zu turbulent zugehen. Die schrille Buntheit des Trickfilmmediums und die Stimmung, die durch die Comic-typische Dichte der Bilder und der Musik entstehen, rauben etwas von der emotionalen Note, die die Bücher und auch die Spielfilme besitzen. Aber das ist Geschmackssache. Wer qualitativ hohe Zeichentrickfilme (überwiegend Handanimationen) und vor allem Pippi liebt, der wird auch diese Pippi-Zeichentrickversion mögen. --Daphne von Unruh
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