Briefe 1908-1933Rudolf Heß
Gebundene Ausgabe
Im 600 Personen fassenden Militärgefängnis Berlin-Spandau sitzt, zum Schweigen verurteilt und halb vergessen, als einziger Gefangener ein Greis, der bei Erscheinen des Buches 93 Jahre alt wird: Rudolf Heß. Vor 41 Jahren war er von den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs zu lebenslanger Haft verurteilt worden; vor 45 Jahren hatte er durch seinen aufsehenerregenden Englandflug Frieden zu schaffen versucht, vor 54 Jahren war er der Stellvertreter Hitlers geworden. Ein exemplarisches Schicksal dieses 20. Jahrhunderts. Zwangsläufig fragen sich die Menschen immer wieder: Was brachte Rudolf Heß dorthin, wo er heute ist? Wie wurde er zum Nationalsozialisten? Wie sah er Hitler? Es gibt eine Quelle, die diese Fragen beantwortet: die Briefe, die sich Rudolf Heß und seine Eltern von 1908 bis 1933 schrieben. Ein halbes Jahrhundert lang verstaubten sie unbeachtet auf einem Dachboden - jetzt werden sie erstmals der zeitgeschichtlichen Forschung zugänglich gemacht. Ein einzigartiges Zeitdokument, das neue und zum Teil überraschende Aussagen über Rudolf Heß, den Nationalsozialismus, über Hitler möglich macht. Heß war vielleicht nicht in jeder Beziehung der typische Nationalsozialist. Aber er war einer der prominentesten. Und er war einer von denen, die Hitler am nächsten standen. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg, den die beiden als Frontkämpfer vom ersten bis zum letzten Tag mitgemacht hatten, lernten sich Rudolf Heß und Adolf Hitler kennen. Sie wurden Freunde, politische Weggefährten, Schicksalsgenossen..
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