Alles fließt, sagt HeraklitLuciano De Crescenzo
Taschenbuch
Nachdem Luciano De Crescenzo in seinen vorigen Büchern (Also sprach Bellavista und Geschichte der griechischen Philosophie) einen Rundgang durch die gesamte griechische Philosophie unternommen hat, widemt er sich in seinem neuen Buch dem Philosophen Heraklit und nimmt ihn in seinem vergnüglichen Band aus vielen verschiedenen Blickwinkeln unter die Lupe. Nach einem schweren Abendessen begegnet er dem alten Griechen im Traum, und die beiden kommen ins Gespräch. Da wird über die Dummheit der Menschen, aber auch über Berlusconi oder den Club Méditerranée philosophiert. Den 187 ganz unterschiedlichen Fragmenten, die von Heraklit überliefert sind, stellt Luciano De Crescenzo eigene biographische Daten gegenüber und führt den Leser auf amüsante Weise in die Weltanschauung der Vor-Sokratiker ein. Neben Heraklit begegnet man Thales, Phythagoras und -- unter vielen anderen -- auch Empedokles. Ihre Gedanken faßt De Crescenzo unter Themenbereiche wie beispielsweise Eros, Dummheit, Freudenhäuser und Wissen zusammen. Es ist immer wieder überraschend, wie witzig, unterhaltsam, komisch, pikant und auch heute noch aktuell das Denken im Jahre 500 v. Chr. war. Die Abrundung des Buches ist durch die zwanzig Bilder von M.C. Escher perfekt gelungen. So wie Escher immer mehrere Betrachtungswinkel seiner Werke offenläßt, kann auch Heraklit aus verschiedenen Perspektiven interpretiert werden. Für Heraklit steht fest: "Vielleicht bin ich ein schlechter Mensch, aber wenn ich einem Dummkopf begegne, kann ich einfach nicht anders: Ich muß die Flucht ergreifen." --Manuela Haselberger
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