Stille in Bewegung - Tai Chi und Qi Gong. Mit Übungen für Körper und GeistGebundene Ausgabe
Um den fürsorglichen Umgang mit sich selbst dreht sich dieses Lehrbuch der besonderen Art. Dabei geht es nicht um die exakte, zentimetergenaue Beschreibung von Stellungen und Bewegungen. Und es kommt ganz ohne bildhafte Anleitungen oder Trainingspläne aus. Was hier vermittelt wird, ist vielmehr, dass nicht Äußerlichkeiten zählen, sondern das, was im Inneren geschieht. Für reine Autodidakten ist es nur bedingt geeignet. Wer bereits Tai Chi oder Qi Gong mit einem Lehrer übt, kann jedoch viel Wichtiges erfahren. Wir leben zweifellos in einer Welt der hohen Anforderungen. Wir haben uns daran gewöhnt, Aufgaben schnell und effektiv zu lösen und erwarten dies auch von anderen. Deshalb schraubt Linda Myoki die zu hohen Heilserwartungen, die westliche Menschen an fernöstlichen Techniken richten, zurück. Doch sie füllt diese Enttäuschung durch etwas ungleich Schöneres. Ihr Buch vermittelt klar und direkt, dass Tai Chi und Qi Gong uns helfen können, wieder Freund mit uns selbst und unserem Körper zu werden -- und wie wir uns selbst wieder neu entdecken können in Langsamkeit, Achtsamkeit, liebevoller Aufmerksamkeit und Geduld. Bar jeglicher Schulmeisterei erfahren wir, dass uns gerade unser Leistungswillen im Wege stehen kann. Wir erhoffen schnelle Ergebnisse, wollen ruhiger werden, Stress besser standhalten können. Fortschritte sind möglich, wenn wir uns darauf einlassen, Geduld mit uns selbst zu haben, uns Zeit nehmen, zu erforschen, was gut tut und was nicht, was möglich ist und was nicht. Wir lernen, die Form immer besser zu beherrschen, ohne dabei falschem Perfektionismus zu verfallen. Denn: Es gibt keinen schnellen Weg und kein Ankommen in der perfekten Form, sondern nur beständiges Üben, währenddessen Geist und Körper und wachsen. Das ist die einfache Botschaft. Wie fühlt sich die Bewegung im Tai Chi oder das Verharren im Qi Gong an? Wie können wir lernen, diese Empfindungsfähigkeit neu oder wieder zu beleben? Auf diese Fragen gibt dieses Buch Antwort. Doch ist es notwendig, die Form perfekt und fehlerfrei zu beherrschen, um in den vollen Genuss der Wohltaten, die wir erhoffen, zu kommen? Die klare Botschaft hierauf lautet: Nein. Eine Behinderung beispielsweise mag es unmöglich machen, die Form jemals perfekt zu beherrschen -- und dennoch kann die Innerlichkeit voll entwickelt sein. Selbst äußere Vollendung der Bewegung kann falsch sein, wenn der innere Einklang fehlt. Und auch Meister haben nicht das Gefühl, jemals mit dem Üben fertig zu sein. Dieses Buch stimmt versöhnlich und macht Mut. Es lässt innere Ruhe und Besinnlichkeit entstehen und ist somit ein angenehmer Wegbegleiter auf dem Weg zu neuen, alten Erkenntnissen. --Susanne Franke
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