Geschichte
Falkenberg wird 1154 zum ersten mal urkundlich erwähnt. Aber schon vorher gab es hier Befestigungen zur Sicherung der Furt über die Waldnaab. Ab 1294 war die Burg Falkenberg für lange Zeit im Besitz des Klosters Waldsassen. 1572 erwarben sie die Wittelsbacher. Sie diente als Wehrburg gegen die Hussiten. Ab dem Dreißigjährigen Krieg verfiel sie zunehmend unter verschiedenen Besitzern. Teilweise diente sie sogar als Steinbruch für Baumaterial.
1929 entdeckte die Burg Falkenberg Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg und konnte sie 1936 erwerben. Mit dem Architekten Franz Günthner aus Regensburg ließ er sie denkmalgerecht restaurieren. Er hatte geplant, sie als Alters-Ruhesitz zu verwenden, konnte seinen Lebensabend aber nicht genießen, da er wegen seiner Verwicklung in das
Hitler-Attentat
vom 20. Juli 1944 am 10. November 1944 in Berlin hingerichtet wurde. Claus Schenk Graf von Stauffenberg versuchte damals, Adolf Hitler mit einem Sprengstoff-Attentat zu töten, was misslang. Eine Verschwörung unter dem Namen
Unternehmen Walküre (Operation Walküre) hatte einen Regierungswechsel durch den Tod Hitlers geplant. Graf von der Schulenburg war einer von ihnen.
Seine Nachfahren bewohnten die Burg Falkenberg und verkauften sie 2008 an die Gemeinde Falkenberg.
Der Widerstand gegen Adolf Hitler im 2. Weltkrieg
Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg war ein deutscher Jurist und seit 1901 Diplomat im konsularischen Dienst des Auswärtigen Amtes. Tätig war er in Barcelona, Prag, Neapel, Warschau und Tiflis. Im 1. Weltkrieg diente er u.a. als Verbindungsoffizier zur Osmanischen Armee und am Konsulat in Beirut und Damaskus. Danach stand er im diplomatischen Dienst der Weimarer Republik, war Gesandter in Teheran, ab 1931 Botschafter in Bukarest.
1934 trat er in die NSDAP ein, wurde deutscher Botschafter in Moskau und war maßgeblich am deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom August 1939 beteiligt. Den deutschen Angriff auf die Sowjetunion versuchte er vehement zu verhindern und wurde deshalb sogar kurzzeitig eingesperrt. Auf Umwegen kam er wieder nach Berlin, hatte aber keinen politischen Einfluss mehr.
Er schloss sich im Untergrund dem Widerstand gegen die Nazis an. Zusammen mit Carl Friedrich Goerdeler und anderen wollte Von der Schulenburg einen Sonderfrieden mit der Sowjetunion erreichen, wobei er als Vermittler mit Josef Stalin fungieren sollte. Aufzeichnungen über die Gespräche waren in einem Safe aufbewahrt, welcher der Gestapo in die Hände fiel. Nach dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er deshalb verhaftet und wegen Hochverrats 10. November 1944 in der Hinrichtungsstätte des Strafgefängnisses Berlin-Plötzensee durch Erhängen hingerichtet.
Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß Hakenkreuze KZ-Gedenkstätte Flossenbürg