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aus der Oberpfalz

Burg Falkenberg

im Waldnaab-Tal

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Falkenberg in der Oberpfalz

Falkenberg in der Oberpfalz
Die kleine Gemeinde Falkenberg liegt malerisch im Waldnaab-Tal und gehört zum Landkreis Tirschenreuth. Dominiert und überragt wird sie von der Burg Falkenberg auf einem steilen Granit-Felsen, deren Anfänge ins 11. Jahrhundert zurückreichen. Die Besitzer wechselten ständig im Lauf der Geschichte: Erst die Falkenberger, ab 1280 die Leuchtenberger, ab 1280 der Burggraf Friedrich III. von Nürnberg, ab 1300 das Kloster Waldsassen und noch einige mehr. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg von schwedischen Truppen erobert und ab 1803 kam sie in den Besitz des Königreiches Bayern. In der Zeit verfiel sie, und Steine wurden als Baumaterial in der Ortschaft verwendet. Erst lange Zeit später wurde sie unter Denkmalschutz gestellt und 1936 bis 1939 von dem damaligen Besitzer, Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg, dem ehemaligen deutschen Botschafter in Moskau, denkmalgerecht restauriert. Aus dieser Zeit stammt das heutige Erscheinungsbild.
Die Burg Falkenberg in der Oberpfalz

Der Granit

Wie auch im Fichtelgebirge stammt der Granit in Falkenberg aus Überresten des Variszischen Gebirges. Die Gebirgsbildung, die Variszische Orogenese, fand vor gut 300 Millionen Jahren im Paläozoikum, dem Erdaltertum, und darin im Perm und Karbon statt. Die Erdoberfläche im Variszischen Gebirge lag höher als heute und in Spalten und Risse drang von unten her flüssige Gesteinsmasse ein, die in der Tiefe unterschiedlich langsam erkaltete. Die Erdoberfläche erreichte sie nicht. Es handelt sich also um Tiefengesteine, sogenannte Plutonite.

Das Umland wurde durch die Witterung, Regen und Frost abgetragen und das Material über die Flüsse abtransportiert. Der vor langem abgekühlte und fest gewordene harte Granit blieb stehen, wurde auf diese Weise freigelegt und kam so an die Erdoberfläche. Er bildet heute die beeindruckenden Felsformationen im Fichtelgebirge, dem Steinwald und auch hier in Falkenberg. Die Ecken und Kanten verwitterten etwas, wodurch die bekannte Wollsackverwitterung oder Matratzenverwitterung entstand.

Burg Falkenberg

Burg Falkenberg in der Oberpfalz

Imposant steht die Burg über dem Ort, und man fragt sich, wie die alten Baumeister so etwas errichten konnten. Ein großer geheimnisvoller Felsspalt durchzieht den Unterbau senkrecht. In den linken Teil führte eine verschlossene Tür hinein, wahrscheinlich ein Keller. Aber man kann ja seine Phantasie schweifen lassen, was sich hier im Untergrund alles mystisches verbergen könnte.
Die Burg Falkenberg in der Oberpfalz
Der Zugang erfolgte über eine Holzbrücke auf Steinpfeilern. Möglicherweise hatte sie auch früher keine Zugbrücke, vielmehr wurden diese Holzbrücken bei einem Angriff oder einer Belagerung angezündet, um so den Feinden den Zugang zu erschweren.


Die Burg Falkenberg, Zugang über Holzbrücke
Burg Falkenberg in der Oberpfalz
Durch das

Torhaus und über eine Holzbrücke gelangt man in die Burg

.
Die Burg Falkenberg, Torhaus
Burg Falkenberg, Zugang über Holzbrücke
Burg Falkenberg in der Oberpfalz
Burg Falkenberg, Zugang über Holzbrücke
Im Innern findet man einen kleinen

Rittersaal

und eine gemütliche

Burgkapelle

. Inwieweit dieser Bauzustand von 1939 mit dem Aussehen in früheren Jahrhunderten übereinstimmt, ist schwer zu sagen.

Burg Falkenberg, Rittersaal
Burg Falkenberg, Burgkapelle
Ein kleines

Museum

zeigt Sammlungen historischer Gegenstände, unter anderem eine römische Öllampe aus Bronze aus dem 1. Jahrhundert nach Christus, gefunden in Süd-Russland oder Luristan. Aus den Fenster hat man schöne

Aussicht

auf die Gegend und den Ort Falkenberg.

Burg Falkenberg, Museum
Burg Falkenberg, Aussicht

Burg Falkenberg ab 2015

Die Bilder oben stammen aus dem Jahr 2008. Heute gehört die Burg Falkenberg dem Markt Falkenberg. In den Jahren 2010 bis 2015 wurde sie großzügig renoviert bzw. saniert. Zur Einweihung reiste Ministerpräsident Seehofer an. An der Basis des Felsens findet man jetzt einen modernen Eingang, von dem aus man über ein schwindelerregendes Treppenhaus oder einen Lift im Innern des Felsens nach oben gelangt. Im oberen Stockwerk befinden sich acht Hotelzimmer. Auch wurde in Falkenberg ein mordernes Veranstaltungs- und TagungszentrumBurg (VTZB) errichtet. Burg Falkenberg nach der Renovierung

Geschichte

Falkenberg wird 1154 zum ersten mal urkundlich erwähnt. Aber schon vorher gab es hier Befestigungen zur Sicherung der Furt über die Waldnaab. Ab 1294 war die Burg Falkenberg für lange Zeit im Besitz des Klosters Waldsassen. 1572 erwarben sie die Wittelsbacher. Sie diente als Wehrburg gegen die Hussiten. Ab dem Dreißigjährigen Krieg verfiel sie zunehmend unter verschiedenen Besitzern. Teilweise diente sie sogar als Steinbruch für Baumaterial.

1929 entdeckte die Burg Falkenberg Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg und konnte sie 1936 erwerben. Mit dem Architekten Franz Günthner aus Regensburg ließ er sie denkmalgerecht restaurieren. Er hatte geplant, sie als Alters-Ruhesitz zu verwenden, konnte seinen Lebensabend aber nicht genießen, da er wegen seiner Verwicklung in das

Hitler-Attentat

vom 20. Juli 1944 am 10. November 1944 in Berlin hingerichtet wurde. Claus Schenk Graf von Stauffenberg versuchte damals, Adolf Hitler mit einem Sprengstoff-Attentat zu töten, was misslang. Eine Verschwörung unter dem Namen Unternehmen Walküre (Operation Walküre) hatte einen Regierungswechsel durch den Tod Hitlers geplant. Graf von der Schulenburg war einer von ihnen.

Seine Nachfahren bewohnten die Burg Falkenberg und verkauften sie 2008 an die Gemeinde Falkenberg.

Der Widerstand gegen Adolf Hitler im 2. Weltkrieg

Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg war ein deutscher Jurist und seit 1901 Diplomat im konsularischen Dienst des Auswärtigen Amtes. Tätig war er in Barcelona, Prag, Neapel, Warschau und Tiflis. Im 1. Weltkrieg diente er u.a. als Verbindungsoffizier zur Osmanischen Armee und am Konsulat in Beirut und Damaskus. Danach stand er im diplomatischen Dienst der Weimarer Republik, war Gesandter in Teheran, ab 1931 Botschafter in Bukarest.

1934 trat er in die NSDAP ein, wurde deutscher Botschafter in Moskau und war maßgeblich am deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom August 1939 beteiligt. Den deutschen Angriff auf die Sowjetunion versuchte er vehement zu verhindern und wurde deshalb sogar kurzzeitig eingesperrt. Auf Umwegen kam er wieder nach Berlin, hatte aber keinen politischen Einfluss mehr.

Er schloss sich im Untergrund dem Widerstand gegen die Nazis an. Zusammen mit Carl Friedrich Goerdeler und anderen wollte Von der Schulenburg einen Sonderfrieden mit der Sowjetunion erreichen, wobei er als Vermittler mit Josef Stalin fungieren sollte. Aufzeichnungen über die Gespräche waren in einem Safe aufbewahrt, welcher der Gestapo in die Hände fiel. Nach dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er deshalb verhaftet und wegen Hochverrats 10. November 1944 in der Hinrichtungsstätte des Strafgefängnisses Berlin-Plötzensee durch Erhängen hingerichtet.
 Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß    Hakenkreuze    KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Tyrannenmord

  • Claus Schenk Graf von Stauffenberg

    und die Verschwörer um ihn werden von vielen als Helden verehrt.
  • Andere sind der Meinung, dass es für Mord keine Rechtfertigung gibt, egal wie edel die Gesinnung und die Motive des Mörders sein mögen.
  • Karl Graf Stauffenberg

    ist ein Enkel des Widerstandskämpfers, wohnt in Unterfranken und kämpft u.a. mit seinem Verein Mittendrin statt extrem daneben e.V. gegen politischen und ideologischen Extremismus.
Karl Graf Stauffenberg bei der Akademie für Neue Medien in Kulmbach
Karl Graf Stauffenberg bei der  Akademie für Neue Medien in Kulmbach (Foto:  Matthias Will)
Die Frage, ob Tyrannenmord, die Ermordung eines bösartigen Diktators, gerechtfertigt ist, hat schon  Friedrich Schiller Bücher in seinem Gedicht Die Bürgschaft thematisiert:
Zu Dionys dem Tyrannen schlich
Damon, den Dolch im Gewande,
ihn schlugen die Häscher in Bande.
»Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!«,
entgegnet ihm finster der Wüterich.
»Die Stadt vom Tyrannen befreien!« …
Schiller ließ sich dabei von einer antiken Erzählung aus dem 4. Jahrhundert vor Christus inspirieren, die in der Stadt Syrakus spielt. Das vollständige Gedicht finden Sie in Schrift und Ton hier:  www.deutschelyrik.de.

Gibt es eine Rechtfertigung für Tyrannenmord?

Man könnte Tyrannenmord als eine Art gesellschaftliche Selbstverteidigung oder ähnlich rechtfertigen. Der Notwehr-Paragraf unseres Strafgesetzbuches gibt das allerdings nicht her, da müsste schon ein übergesetzlicher Notstand o.ä. herhalten, was sehr umstritten ist.

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