Christa Wolf: Kein Ort. NirgendsChrista Wolf
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Christa Wolf führt in dieser Erzählung Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode im Haus der Brentanos zu einer fiktiven Begegnung zusammen. Nur wenige Jahre nach diesem Treffen vom Juni 1804 gehen die beiden Dichter, von denen Anna Seghers sagt, sie hätten "ihre Stirn an der gesellschaftlichen Mauer wund gerieben", freiwillig aus dem Leben.
Der Text ist nach der Zäsur entstanden, die die Ausbürgerung Biermanns 1976 für die kulturpolitische Entwicklung der DDR bedeutete. Im Scheitern jener romantischen Avantgarde wird ein verwandtes Lebens- und Zeitgefühl wiedererkannt, es wird aber auch zum Ausgangspunkt für die Suche nach Alternativen.Heinrich von Kleist und Karoline von Günderrode: Die Lebensläufe dieser beiden deutschen Dichter haben Christa Wolf 1977 angeregt, ein fiktives Treffen der beiden zu arrangieren. Das war, schreibt sie, in einer Zeit, da ich mich selbst veranlaßt sah, die Voraussetzungen von Scheitern zu untersuchen, den Zusammenhang von gesellschaftlicher Verzweiflung und Scheitern in der Literatur.
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