DraculaBram Stoker
Taschenbuch
Wie kaum ein anderes Werk der fantastischen Literatur ist Dracula nicht nur als Inbegriff des Vampirs ins öffentliche Bewusstsein gedrungen, sondern fast als ein Synonym für Horror und das Unheimliche selbst. Jonathan Harker, ein Londoner Buchhalter, reist nach Transylvanien zum Schloss des Grafen Dracula, um geschäftliche Angelegenheiten des Grafen zu regeln, der die Absicht hat, nach London überzusiedeln. Harker wird in dem alten Gemäuer Zeuge unheimlicher Ereignisse, bis hin zu einer Begegnung mit drei Vampir-Damen, während Dracula, in dem Harker einen Vampir erkannt hat, nach London aufbricht, wo er Harkers Verlobte Mina und deren beste Freundin Lucy in seinen Bann zwingt. Jonathan Harker schließt sich nach seiner Rückkehr, von den Ereignissen sichtlich erschüttert, einer Gruppe von Vampirjägern um Dr. Van Helsing an, die Dracula gemeinsam zu seinem Schloss zurückverfolgen, um seiner unnatürlichen Existenz ein Ende zu bereiten. Als Abraham "Bram" Stoker 1897 seinen umfangreichen Vampir-Roman veröffentlichte, blieb die Reaktion des Publikums zunächst verhalten -- dem Buch war kein grandioser Verkaufserfolg beschieden, was sich erst änderte, als sich Hollywood des Stoffes annahm. Bis heute wurden eine Vielzahl von Dracula-Filmen gedreht (von denen gerade die deutsche Produktion von Murnaus Stummfilm Nosferatu -- eine Symphonie des Grauens, der aus Urheberrechtsgründen nicht Dracula heißen durfte, die eindringlichste und beste geblieben ist), die teils gnadenlos parodiert wurden. Gerade diese Verfilmungen haben aber mit dazu beigetragen, dass Dracula zu einer Ikone der populären Kultur wurde. Weder vorher noch nachher konnte Stoker (der im Hauptberuf übrigens als Manager des berühmten viktorianischen Schauspielers Sir Henry Irving arbeitete) an diesen literarischen Triumph anknüpfen. Alle späteren Romane aus seiner Feder fielen bei Publikum und Kritik völlig durch, einzig und allein seine Schöpfung des unsterblichen, Blut saugenden Grafen hat ihn selbst unsterblich gemacht. --Joachim Körber
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