Der Zorn (Lübbe Belletristik)Denis Marquet
Gebundene Ausgabe
"Der Himmel war völlig leer." Alles ist in Amerika anders an diesem Morgen, Stunden später wird nichts so sein wie es war: Menschen brechen tot auf der Straße zusammen, Erdbeben erschüttern selbst als sicher geltende Regionen, Haustiere mutieren zu bissigen Bestien. Das Ende der Welt?. Man wird Denis Marquet, Philosophieprofessor aus Lyon, nach der Lektüre der 570 ungemein fesselnden Seiten nicht mehr vergessen. Gerade noch jung, ist Der Zorn sein erster Roman -- und der hat eingeschlagen. Eine Geschichte auf tief recherchiertem Grund, mit einem Gerüst, das verwinkelt, vielschichtig und variationsreich ist, nie auseinander bricht, stets ein überschaubares schauerliches Ganzes bleibt. Alles klingt so logisch, ist beleg- und sogar vorstellbar, wie apokalyptisch die Visionen auch immer sein mögen. Genial baut sich der Horror langsam auf, mit Konsequenz und Ruhe -- es raubt einem den Nerv!. Spielt die Erde verrückt, ist es ein unbekannter Virus, stecken die Chinesen dahinter? Eine gigantische Maschinerie setzt sich in Gang, das Räderwerk der Katastrophe läuft an. Ist das ein Roman oder standen Absätze auch in der Zeitung? Gott sei Dank nicht, aber: Wie oft hat Realität selbst böseste Fiktion schon eingeholt. "Der Mensch.. hat seine Demut verloren und ist den Versuchungen der Gier und der Macht erlegen. Seinetwegen ist die Welt aus dem Gleichgewicht geraten.". Die Ethnologin Mary und ein Journalist wissen um den Hintergrund der Geschehnisse, verstehen als Einzige, was passiert. "Ich bin offen für das Geheimnis, das in allem liegt", sagt Mary hoffnungsvoll und steht in dem Roman für Marquets ewig aber auch gerade heute so brennend aktuelle Philosophie. --Barbara Wegmann
|