Max Frisch: MontaukMax Frisch
Gebundene Ausgabe
Max Frischs "Montauk" ist sein intimstes und zartestes, sein einfachstes und vielleicht eben deshalb originellstes stes Buch. Ähnlich wie in seinen berühmten Romanen erzählt der große Schweizer Schriftsteller auch hier von der leidenden Kreatur zwischen Liebe und Tod, von Erfüllung und Enttäuschung. "Leben ist langweilig.." - klagte Frisch in einem Interview. Hier erfahren wir, wie der düstere Befund widerlegt, wie das Leben plötzlich für ihn wieder reizvoll wird. Sie heißt Lynn und ist über dreißig Jahre j anger als er. Mit ihr verbringt er einige Tage - zunächst in New York und dann in Montauk auf Long Island. Was die Geschichte dieser Tage unvergeßlich macht, ist ihr Klima, ihre Atmosphäre: Einem Minimum an Handlung entspricht ein Maximum an Stimmung. Der Tag des Abschieds steht von vornherein fest, eine befristete Romanze ist es also - und sie kennt keine Krisen, keine Konflikte. Dazu fehlt die Zeit. Es wird auch nicht entstehen, was er, der Erzähler, offenbar am meisten befürchtet: Abhängigkeit. Diese flüchtige elegische Idylle dient zugleich als Ausgangspunkt und Folie für Rückblicke und Reminiszenzen. Frisch erzählt die Liebesgeschichten seines Lebens. So ist "Montauk" eine poetische Bilanz: ein Buch der Liebe, geschrieben von einem Dichter der Angst. Marcel Reich-Ranicki
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