Pura Vita ? Das wahre Leben: RomanAndrea De Carlo
Taschenbuch
Ein Mann Mitte 40, ein junges Mädchen, ein Auto und für ein paar Tage die Freiheit der Straße: Giovanni und seine Tochter wollen von Italien in die Camargue fahren, das Nichtstun, die Zweisamkeit und die Sonne genießen. Ein Experiment, an dem schon manche Väter gescheitert sind. Denn die Unterschiede zwischen Vater und Tochter sind eklatant: Er ein Mann in den angeblich besten Jahren, der noch immer nicht weiß, was er vom Leben und der Liebe erwarten darf. Sie ein zielstrebiger Teenager, der genau weiß, wie die Zukunft aussehen soll. Viel Zeit haben sie bisher nicht füreinander gehabt, da Giovanni Frau und Kind früh verließ. Lassen sich die verlorenen Jahre in wenigen Tagen nachholen?. Wie so oft hat der italienische Bestsellerautor Andrea De Carlo in seinen Road-Roman Pura Vita ? Das wahre Leben Autobiografisches gemischt. Auch er hat eine Tochter aus geschiedener Ehe, auch er sieht sich gern als großer Junge, der sich nicht festnageln lässt, sondern auf der Suche ist nach dem, was man "das wahre Leben" nennt. Doch dieser Romanversuch ging daneben. Die Handlung geht gegen null, die Langeweile gegen unendlich. Ermüdend die endlosen Dialoge, die Giovanni mit seiner Tochter führt, fade das Beziehungsgeplänkel mit der daheim gebliebenen Freundin per Telefon, E-Mail oder SMS. Die namenlose Tochter bleibt schemenhaft, fungiert lediglich -- eher untypisch für eine 16-Jährige -- als brave Stichwortgeberin für Vaters Monologe. Selbst die sprachliche Brillanz De Carlos bleibt aus. Dabei wissen wir aus Romanen wie Wir drei, dass er es kann. Wenn "das wahre Leben" so aussieht, verzichten wir dankend. --Beate Strobel
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